Die Digitalisierung und die Nutzung sozialer Medien haben die Art verändert, wie wir kommunizieren. Der Zugang zu Informationen ist deutlich einfacher und schneller geworden. User sind deutlich besser informiert.

Auch der B2B Bereich ist von dieser Entwicklung betroffen: Laut einer Studie von IDC & LinkedIn nutzen drei von vier B2B-Einkäufern soziale Medien, um sich mit Gleichgesinnten über Kaufentscheidungen auszutauschen. Die Informations- und Anbahnungsphase ist sehr bedeutend im Kaufentscheidungsprozess:

Die Studie der Unternehmensberatung Roland Berger (2015) belegte, dass 57 % der Kaufprozesse im B2B-Geschäft bereits abgeschlossen sind, wenn die Entscheidungsträger zum ersten Mal mit einem Vertriebsmitarbeiter Kontakt aufnehmen.

Was hat das jetzt mit IT-Freelancing zu tun denken Sie? Auch die Anspruchsgruppen von IT-Selbständigen sind auf LinkedIn und Co. unterwegs und erreichbar: Recruiter, Personaldienstleister, aber auch Mitarbeitende von Fachabteilungen und CIOs schauen sich scrollen täglich durch den Feed auf den sozialen Business Medien.

Was würde passieren, wenn diese Menschen regelmäßig Ihr Gesicht & Persönlichkeit und Ihre Expertenbeiträge wahrnehmen?

Dieses Interview mit Dr. Michael Gorski entschlüsselt die Frage. Mit über 11.000 Followern ist der Cyber Security Experte einer der sichtbarsten IT-Selbständigen auf LinkedIn.

Start in die digitale Sichtbarkeit

Herr Dr. Gorski, wie sind Sie darauf gekommen digital sichtbar zu sein? Was war der Auslöser und was war Ihr Ziel?

Dr. Michael Gorski: IT und vor allem IT-Sicherheit sind Bereiche, die sich super schnell weiterentwickeln. Damit man selbst immer auf der Höhe der Zeit ist, ist es wichtig sein eigenes Wissen ständig zu erweitern. Der Austausch mit der Community ist wichtig, um auf neue Gedanken zu kommen, seine eigenen Standpunkte zu hinterfragen und auch Wissen zu teilen, von dem andere profitieren können. Wie alles angefangen hat, kann ich gar nicht mehr sagen. Ich habe irgendwann angefangen Beiträge zu kommentieren und irgendwann selbst welche verfasst. 

Wie ist es Ihnen zum Start ergangen?

Dr. Michael Gorski: Anfangs ist die Reichweite sehr klein und es gibt nicht viele Menschen, die eigenen Beiträge lesen. Zum Start freut man sich daher über jeden Kommentar und jeden Like. Mit der Zeit wurden meine Beiträge auch besser und für mehr Menschen interessant. Wichtig finde ich, dass es Spaß macht. Letztendlich kommt es nur darauf an mit irgendwas zu starten und der Rest entwickelt sich schon von allein. Das war für mich auch die Motivation anzufangen.

Vorteile von Social Media für IT-Selbständige

In welchen Bereichen sehen Sie Vorteile durch Ihre Aktivitäten auf den Sozialen Medien für IT-Selbständige?

Dr. Michael Gorski: Ich sehe die Sozialen Medien als Möglichkeit, um Gleichgesinnte zu finden und über den Tellerrand zu schauen. Der Austausch erweitert das eigene Verständnis über das Thema IT-Sicherheit. Mich bringen Menschen, welche die Beiträge kommentieren auch neue Ideen oder beleuchten Aspekte aus einem anderen Blickwinkel. Das hilft mir sehr, die eigene Position öfter mal zu hinterfragen.

Social Media Tipps für IT-Freelancer

Welche Tipps würden Sie IT-Selbständigen zum Start mit an die Hand geben, wenn diese Aufträge über ihre digitale Sichtbarkeit gewinnen möchten?

Dr. Michael Gorski: Das Ziel sollte nicht sein, Aufträge zu bekommen. In erster Linie sollte man in den Sozialen Medien nur präsent sein, wenn man sich selbst damit wohl fühlt. Denn wenn man etwas tut, wo man sich unwohl fühlt, dann merkt das auch das Publikum.

Aufträge kommen von ganz alleine, sobald man an den Dingen Spaß hat, die man tut. Es gibt auch Möglichkeiten sich über Kommentare und Co. mit der Zielgruppe (mögliche Auftraggeber und Gleichgesinnten) zu vernetzen und auszutauschen.

Digitales Marketing als IT-Freelancer trotz genügend Projektanfragen: Warum?

IT-Security Consulting sind momentan das meistgesuchte Skillset (lt. Hays Fachkräfteindex).

Wieso investieren Sie trotzdem in Ihre digitale Präsenz? Sie sollten doch mehr als genügend Projektanfragen erhalten?

Dr. Michael Gorski: Wie ich oben bereits geschrieben habe. Ich habe Spaß am Austausch mit Anderen. Anfragen sind nicht mein Ziel mit meinen Beiträgen. Im Endeffekt lerne ich superspannende Menschen kennen, mit denen sich manchmal auch Freundschaften entwickeln.

Ich habe mich zum Beispiel mit einer Person auf LinkedIn lange Zeit über Firewalls unterhalten, bis wir uns irgendwann tatsächlich auch mal live getroffen haben und zusammen Open-Source Firewall Produkte weiterentwickelt haben.

Persönlicher Auftritt trotz GmbH

Sie sind Inhaber der Dr. Michael Gorski Consulting GmbH. Ihr Auftreten auf LinkedIn und YouTube ist aber trotzdem sehr persönlich. Was ist Ihr Grund hierfür?

Dr. Michael Gorski: In erster Linie repräsentiere ich mich selbst und das, was ich denke. Natürlich bin ich Teil eines größeren Teams, welches Unternehmen dabei unterstützt sich besser vor Cyberangriffen zu schützen.

Mir ist es wichtig die Menschen mit meinen Beiträgen zu informieren und zum Nachdenken anzuregen. Meine Beiträge sollen Menschen für IT-Sicherheit sensibilisieren. Dabei spielt es keine Rollen, ob es Unternehmen oder Einzelpersonen sind.

Wichtig ist, dass wir in unserer digitalen Welt ein Bewusstsein haben, wie wir uns „sicher“ im digitalen Raum verhalten sollten. In der realen Welt lassen wir doch auch nicht einfach unsere Haustür aufstehen. Und es ist selbstverständlich, dass jeder in unser Haus kommen kann, wenn die Tür offensteht. Dieses Verständnis müssen wir auf die digitale Welt transferieren, um mögliche Gefahren klein zu halten.

Der Weg in die Selbständigkeit & die Rolle von Sozialen Business Medien

Mittlerweile treten Sie als Dr. Michael Gorski Consulting GmbH auf. War es von Anfang an Ihr Ziel, Mitarbeiter zu beschäftigen? Wie verlief Ihr Weg in die Selbständigkeit und letztendlich vom Freelancer zum Unternehmer?

Dr. Michael Gorski: Ich habe über viele Jahre in großen Unternehmen als Berater gearbeitet und habe gemerkt, wie wichtig es ist, die Mitarbeiter wertzuschätzen, eine positive Firmenkultur zu schaffen in der jeder mit seinen Stärken gefördert wird.

Für mich war die Firma der logische Schritt, um meine Ideen gemeinsam mit einem starken Team umsetzen zu können. Ich wollte immer ein Unternehmen schaffen, in dem ich gerne arbeiten würde, ein Unternehmen, welches für seine Kunden einen echten Mehrwert schafft.

Die Sozialen Medien helfen mir dabei, meine Ideen in der Welt zu verbreiten täglich etwas Neues zu lernen. Die Idee von Wissen was man teilt ist ähnlich wie mit Open-Source-Produkten. Wenn die Community gemeinsam an etwas arbeitet, dann entsteht etwas Größeres, als der einzelne in der Lage zu vollbringen wäre.

Wir verfolgen im Unternehmen eine klare Vision unsere Kunden bestmöglich so aufzustellen, dass sie entweder nicht angegriffen werden oder sich nach einem Cyberangriff schnell wieder erholen können. Mein und unser Ziel ist es Dinge besser und damit anders zu machen als der Markt.

Über Dr. Michael Gorski:

Dr. Michael Gorski ist seit über 20+ Jahren in der IT und IT-Sicherheitsbranche tätig. Nachdem er während seiner Promotion in IT-Sicherheit schon durch über 25 weltweite Publikationen im Bereich Kryptographie die Wissenschaft beeinflusst hat, zielt er heute darauf ab die Cybersecurity Industrie maßgeblich mitzugestalten. Die Beratung von DAX bzw. internationalen Unternehmen führt er zusammen mit seinem Team seit vielen Jahren erfolgreich durch.

Er berät Geschäftsführer, CISOs, CIOs und IT-Leiter in allen Fragen, die darauf abzielen das eigene Unternehmen bestmöglich gegen digitale Gefahren zu schützen und stärker in seiner Verteidigungsfähigkeit aufzustellen.

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnologie hat erst kürzlich die Dr. Michael Gorski Consulting GmbH als qualifizierten APT-Response Dienstleister bestätigt. Damit erhält das Unternehmen das Vertrauen der obersten deutschen Behörde für Cybersicherheit.

Die APT-Angriffe zählen zu den komplexesten und schwerwiegendsten Cyberangriffen, die ein Unternehmen treffen kann. Deren Bekämpfung erfordert langjährige Expertise und tiefes fachliches und organisatorisches Know-How.

Die Cyber Security Welt so erklären, dass auch teilweise Fachfremde oder Einsteiger sie verstehen.

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Björn ist Marketier aus Leidenschaft. In seiner Funktion als Redakteur verfolgt er das Ziel einen klaren Mehrwert für die IT-Freelancer-Community zu schaffen und diese in ihrem stressigen Alltag bestmöglich mit hilfreichen und interessanten Inhalten zu unterstützen. Als freiberuflicher Digital Marketing Consultant unterstützt er außerdem IT-Freelancer dabei, mit ihrer digitalen Präsenz passende Projektanfragen zu erhalten. Er ist zentraler Ansprechpartner beim IT-Freelancer Magazin. Kontaktmöglichkeiten finden Sie über LinkedIn oder per E-Mail: bjoern.brand@it-freelancer-magazin.de

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