Ob Klimawandel, Welthunger oder bis dato unbekannte Krankheiten: Die Herausforderungen unserer Zeit können nur mithilfe von MINT-Experten und ihren Technologien gelöst werden. Fundiertes Know-how im IT-Bereich ist dabei eine der Säulen.

Den Klimastreiks von Fridays for Future, die mit ihrer enormen Teilnehmerzahl hohe Aufmerksamkeit erlangten, sowie anderen sozialen Bewegungen nahm der Ausbruch der Corona-Pandemie vermeintlich den Wind aus den Segeln. Tatsächlich wurde die Pandemie in einigen Bereichen als große Chance wahrgenommen. Es kam zu einem Perspektivwechsel: Vermehrt fragten Arbeitende nach der Sinnhaftigkeit ihres Jobs und danach, welchen Beitrag sie mit ihrem Beruf und Unternehmen für die Gesellschaft leisten können. Das zeigt auch die repräsentative So arbeitet Deutschland-Studienreihe der Personalberatung SThree: 41 Prozent der im Jahr 2021 Befragten sehen die Pandemie als Chance für Unternehmen, ihre Ausrichtung zu hinterfragen und sich gegebenenfalls neu zu erfinden. Dabei sollen die Unternehmen vor allem soziale (23 Prozent), gesundheitliche (17 Prozent) und ökologische (15 Prozent) Herausforderungen lösen.

Quelle: SThree- So arbeitet Deutschland

Was es dafür braucht, sind Investitionen in richtungsweisende Technologien unserer Zeit – und in die IT, die deren Entwicklung maßgeblich vorantreibt und unterstützt. Ohne die Weiterentwicklung von IT-Lösungen in den Bereichen Künstliche Intelligenz (KI), Data Analytics und Internet of Things (IoT) sind viele Innovationen in den Bereichen Klimaforschung oder Medizin kaum denkbar. Nicht zuletzt hat die Pandemiebekämpfung uns gezeigt, welch großen Anteil die Berechnungen und Modelle der IT-Experten an der Bewältigung weltweiter Krisen haben können. Auch für Deutschland sehen die befragten IT-Fachkräfte der So arbeitet Deutschland Freelancer Edition den Aufbau von Expertise in den Gebieten KI (77 Prozent), Cloud Solutions (53 Prozent) und IoT (41 Prozent) als unabdingbar an – und das besser gestern als morgen. Doch das Know-how sowie die Bereitschaft deutscher Firmen, in diese Bereiche zu investieren, fehlen: An (Weiter-) Entwicklungen der KI-Technologie arbeiteten hierzulande erst ein Fünftel (20 Prozent) aller befragten IT-Freelancer und an IoT-Technologien nur 17 Prozent. 

Quelle: SThree- So arbeitet Deutschland

Fast die Hälfte der IT-Freelancer (44 Prozent) werden noch immer überwiegend in Projekten der Prozessautomatisierung und Cloud Solutions (41 Prozent) eingesetzt. Ebenso wichtig wäre es jedoch, dass sie zunehmend auch für innovative, fachliche Aufgaben, wie beispielsweise KI-Projekte, beauftragt werden – und so gemeinsam mit Unternehmen an zukunftsweisenden Entwicklungen arbeiten. Denn eins ist klar: Teure Weiterbildungen und Spezialisierungen lohnen sich für viele IT-Freelancer nur, wenn auch Jobs in den entsprechenden Gebieten ausgeschrieben werden. Ist andererseits nicht genügend Know-how für innovative Vorhaben verfügbar, werden die entsprechenden Projekte erst gar nicht in Angriff genommen – ein wahrer Teufelskreis. Zusätzlich verschärft wird diese Entwicklung durch den derzeitigen Fachkräftemangel, der sich durch den demografischen Wandel in den kommenden Jahren verstärken wird. Ein Drittel (33 Prozent) der IT-Freelancer sagt bereits jetzt, sie spüren deutlich die Auswirkungen des Fachkräftemangels auf die Innovationskraft in Deutschland – den Unternehmen fehlen schlicht die Köpfe, um die Digitalisierung voranzutreiben und neue Technologien effizient für sich zu nutzen.

Hilfe zur Selbsthilfe- Entschärfung des Fachkräftemangels

Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, muss der Fachkräftemangel deutlich entschärft werden. Die befragten IT-Freelancer sehen dabei die wichtigste Stellschraube in der Integration von Quereinsteigern (45 Prozent), denn viele Wirtschaftszweige wie die Pharmaindustrie verschließen sich dieser Möglichkeit bislang und bestehen auf geradlinige Lebensläufe ohne häufige Branchenwechsel. Da beispielsweise Datenanalyse in Zukunft eine immer größere Rolle spielen wird, gilt es gerade hinsichtlich der digitalen Fähigkeiten künftig über den Tellerrand hinauszuschauen und sich durch “fachfremde” Mitarbeiter das entsprechende Know-how in die Abteilungen zu holen. Zu 37 Prozent sehen die Befragten auch die Rekrutierung von Fachkräften aus dem Ausland als Möglichkeit, dem Fachkräftemangel zu begegnen. Gerade in Osteuropa gibt es viele junge, gut ausgebildete Leute, die in ihren Heimatländern noch nicht die Möglichkeit haben, in ihren Fachgebieten in den Arbeitsmarkt zu starten. Die eigene Jugend sollte allerdings keinesfalls vernachlässigt werden: Ein Drittel der Befragten IT-Freelancer (32 Prozent) fordern einen Ausbau des Angebots an Ausbildungsberufen. Auch haben viele Studierende während der Ausbildung kein klares Bild von ihrem zukünftigen Beruf. Erfahrene IT-Fachkräfte und Unternehmen können durch Praxisberichte an Hochschulen die (künftigen) Absolventen für die MINT-Berufe der Zukunft, wie Data Scientists oder Chief Data Officer, begeistern und Orientierung bieten. So kann Deutschland aus eigener Kraft für hochqualifizierten Nachwuchs sorgen. 

Quelle: SThree- So arbeitet Deutschland

Zudem sind Frauen in MINT-Berufen nach wie vor eine Rarität. Ein weiteres Drittel (32 Prozent) fordert daher mehr Bemühungen zur Erhöhung des Frauenanteils in der Erwerbstätigkeit als Maßnahme gegen den Fachkräftemangel. Der Wandel hin zu Remote oder Hybrid Work vereinfachte die Vereinbarkeit von Job und Familie oder die Rückkehr aus der Elternzeit. Um qualifizierten Frauen den Weg zu ebnen, sollten diese während Corona angestoßenen Veränderungen daher gut genutzt werden. Aber auch hier liegt der Schlüssel in der Nachwuchsförderung: Für mehr Frauen in der IT ist es unerlässlich, durch entsprechende Initiativen das Interesse bei Mädchen und Frauen für die Branche zu wecken. 

Es zeigt sich deutlich: Um sich den großen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit stellen zu können, müssen IT-Arbeitskräfte in innovativen Bereichen gefördert und der Fachkräftemangel bekämpft werden. Der Jugend sind die aktuellen Problematiken bewusst – nun gilt es, sie verstärkt für die Lösungswege zu begeistern. 

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Nach seinem Abschluss in Business Administration an der Arnhem Business School begann Timo Lehne 2006 seine Karriere bei SThree als Sales Consultant. In seinen ersten Jahren im Unternehmen war er verantwortlich für den Ausbau des IT-Sektors und die Einführung weiterer Spezialisierungen, wie z.B. dem Ingenieurssektor und dem Pharmazeutischen Bereich. 2009 wechselte Lehne als Senior Manager nach Düsseldorf um dort die Niederlassung aufzubauen. Seit Juni 2014 ist Lehne Geschäftsführer der SThree GmbH und seit 2017 Managing Director der DACH-Region mit über 800 Mitarbeitern. Neben den Bereichen Festanstellung, Projektanstellung und Arbeitnehmerüberlassung in der DACH-Region gehörte auch die strategische und operative Führung des Unternehmens zu seiner Verantwortung. Im Januar 2022 übernahm Timo Lehne die weltweite Führung des Unternehmens als Interim CEO. In seiner Verantwortung liegt nun das Umsetzen der Unternehmensstrategie und das Erreichen der unternehmerischen Ziele.

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