Im Rahmen der Corona-Pandemie und den daraus entstehenden wirtschaftlichen Folgen hat die Freelancer-Plattform projektwerk unter ihren Mitgliedern zwei Umfragen durchgeführt. Die erste Umfrage fand von März bis April 2020 statt. Die zweite Umfrage im September 2020. In Summe haben gut 2.000 Freelancer an den Umfragen teilgenommen. Aus dem zweiten Teil der Befragung haben wir im Rahmen dieses Artikels die Antworten aller IT-FreelancerInnen herausgefiltert und für Sie grafisch aufbereitet.
Die Ergebnisse, die Sie hier sehen, sind durch die Antworten von knapp 200 Freelancern aus der IT-Branche entstanden.

  • 85 Prozent der Befragten waren Männer
  • 55 Prozent der UmfrageteilnehmerInnen sind zwischen 50 und 64 Jahre alt
  • 43 Prozent der TeilnehmerInnen arbeiten seit über 20 Jahren als Freelancer in der IT

Wie stark wurden die finanziellen Hilfen von Bund und Ländern genutzt?

Die Bundesregierung hat zu Beginn der Pandemie verschiedene Hilfspakete verabschiedet. Neben finanzieller Unterstützung wurden Stundungen und Herabsetzungen von Steuerzahlungen zugesichert, sowie zinsgünstige Kredite angekündigt.
Die meisten Hilfspakete waren für Unternehmen bestimmt, die MitarbeiterInnen haben und laufende Kosten, wie zum Beispiel die Miete für ein Büro, decken müssen.
Da die Mehrzahl der FreelancerInnen weder über MitarbeiterInnen noch über dezidierte Büroräume verfügt, kamen die angekündigten Soforthilfen zumeist nicht in Frage.
Dies spiegelt sich auch in den Umfrageergebnissen der IT-FreelancerInnen wieder.
Lediglich 29 Prozent der befragten IT-FreelancerInnen haben finanzielle Unterstützung von Bund und Ländern erhalten.
60 Prozent der Freelancer, die vom Konjunkturpaket profitiert haben, gaben an, dass die Soforthilfemaßnahmen nicht ausreichend sind.

Welche Auswirkungen hat die Pandemie auf das laufende Projektgeschäft?

Gerade Mitte März bis Anfang April war die Verunsicherung in der Wirtschaft sehr groß. Viele Angestellte wurden in Kurzarbeit geschickt und sind es zum Teil auch heute noch.
Doch wie wirken sich diese Verunsicherung, der zum Teil ausbleibende Umsatz und die zu befürchtenden Einbußen in der Zukunft auf die aktuelle Situation der IT-FreelancerInnen aus?

  • 44 Prozent der TeilnehmerInnen haben derzeit ein schlechteres Verhältnis zu ihren Kunden als vor dem Ausbruch der Pandemie.
  • 64 Prozent der IT-FreelancerInnen haben Probleme, neue Aufträge zu erhalten.
  • 32 Prozent der Befragten gaben an, dass sie durch die Krise schlechtere Stundensätze zu verzeichnen haben.
  • 64 Prozent der FreelancerInnen haben laufende Projekte durch Stornierungen verloren.

Welche Auswirkungen hat die Corona-Krise auf die Zukunft?

Auch, wenn die Corona Pandemie noch nicht vorbei ist, haben die befragten IT-FreelancerInnen einen Blick in die Zukunft gewagt.
Hierbei schätzte die Mehrheit der Befragten die persönliche Situation meist schlechter ein als die allgemeine Entwicklung im Projektmarkt.

  • 64 Prozent der UmfrageteilnehmerInnen glauben, dass sich die Corona-Krise negativ auf die persönliche wirtschaftliche Situation auswirkt.
  • 74 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass sich die Situation weiter verschärfen wird, sollte es zu erneuten Einschränkungen aufgrund der Pandemie kommen.

Auf die Frage, wie sich der Projektmarkt in den nächsten fünf Jahren entwickeln wird, blickt die Mehrzahl der IT-FreelancerInnen jedoch positiv in die Zukunft.

Nur 24 Prozent der Befragten glauben, dass die Projektarbeit an Relevanz verliert. 19 Prozent gehen davon aus, dass sie sich nicht ändern wird und 57 Prozent der IT-FreelancerInnen denken, dass Projektarbeit in den nächsten fünf Jahren an Relevanz gewinnen wird.

Fazit zur Freelancer-Umfrage:

Auch wenn die Gesamtzahl der Befragten mit knapp 200 FreelancerInnen aus der IT-Branche recht klein ist, so zeichnet sich doch ein Bild ab:
Die Mehrheit der FreelancerInnen machen aktuell schwere Zeiten durch und befürchten langfristige wirtschaftliche Folgen.

Bleibt zu hoffen, dass die Fünfjahresprognose der Befragten stimmt und der Projektmarkt in den nächsten Jahren weiter an Relevanz gewinnt.
Wenn Sie mehr zu dieser und anderen projektwerk-Umfragen wissen möchten, besuchen Sie die Seite projektwerk Umfragen und Marktanalysen. Dort finden Sie alle projektwerk-Umfragen und Marktanalysen.

Share.

Stefania Volpe ist seit 2019 Projektleiterin von projektwerk. Die Freelanger-Plattform projektwerk ist seit 1999 im deutschsprachigen Raum tätig. Auf der Projektplattform finden Freelancer und Projektanbieter zusammen.

4 Kommentare

  1. Hallo Greg,
    An den beiden Befragungen von März bis April 2020 und von September 2020 haben insgesamt 2.000 Freelancer teilgenommen.
    Wir haben jedoch nur die Umfrageergebnisse der Freelancer von der zweiten Umfrage (September) berücksichtigt und hier ausschließlich die IT Freelancer:innen (also in die knapp 200 IT tätige Selbstständigen) herausgefiltert und diese graphisch veranschaulicht.
    Beste Grüße
    BB

  2. Hallo Greg,
    An den beiden Befragungen von März bis April 2020 und von September 2020 haben insgesamt 2.000 Freelancer teilgenommen.
    Wir haben jedoch nur die Umfrageergebnisse der Freelancer von der zweiten Umfrage (September) berücksichtigt und hier ausschließlich die IT Freelancer:innen (also in die knapp 200 IT tätige Selbstständigen) herausgefiltert und diese graphisch veranschaulicht.
    Beste Grüße
    BB

Leave A Reply

IT Freelancer Magazin Newsletter

Verpasse keine IT Freelancer News mehr! Jetzt zum Newsletter anmelden.

IT Freelancer Magazin F-Icon