Wer für ein Nutzerkonto ein Passwort erstellen muss, steht oft vor einer Herausforderung. Passwörter müssen sicher sein – aber wie soll man sich ein kompliziertes Passwort merken?
Da der Großteil der Internetnutzer sich eine große Menge an Passwörter merken muss – sei es beruflich oder privat – greifen viele auf leicht zu merkende Passwörter zurück, die meistens aber nicht sicher sind. Fakt ist, dass viele Menschen unsichere Passwörter nutzen und damit teils gravierende Folgen riskieren. Denn immer mehr Prozesse finden online statt. Für Kriminelle bieten sich dadurch immer mehr Möglichkeiten, aus Datenklau Profit zu machen.
Weshalb Sie großen Wert auf sichere Passwörter legen sollten und wie Sie diese ganz einfach erstellen können, erklären wir Ihnen im folgenden Gastartikel – den gesamten Artikel können Sie auf PrivacyTutor lesen.

Warum ist ein sicheres Passwort so wichtig?

Mit einem sicheren Passwort sollen Ihren Daten geschützt und es Hackern erschwert werden, sich in Ihren Account zu hacken. Passwörter wie 12345, qwerty oder Geburtsdaten können in nur wenigen Sekunden erraten werden (von hacken kann dabei nicht die Rede sein). Kriminelle nutzen spezielle Programme, die das Passwort zu einem Nutzerkonto knacken sollen. Diese Programme probieren ganze Wörterbücher und unzählige Buchstaben- und Zahlenkombinationen in nur wenigen Minuten aus. Ist das Passwort ein ganz normales Wort wie zum Beispiel Winter, ist es ein Leichtes, es zu knacken.
Hinzu kommt, dass viele Menschen ein und dasselbe unsichere Passwort für mehrere Konten nutzen. Dadurch kann ein immenser Schaden verursacht werden. Da unser Leben zunehmend online stattfindet, können dort auch immer mehr Daten erbeutet werden. Identitätsdiebstahl wird zu einem immer größeren Problem.
In einer Studie aus dem Jahr 2018 wurde untersucht, welches die am meisten verwendeten Passwörter waren. Unter den Top 10 befinden sich Zahlenkombinationen wie 1234 oder 12345, passwort und hallo. Ihre Daten werden mit solchen Passwörtern quasi auf dem Silbertablett präsentiert. Das solche Passwörter leicht gehackt werden können, zeigt eine Studie aus dem Jahr 2019. 23 Millionen Menschen, deren Passwörter gehackt wurden, nutzten 123456 als Passwort – die Zahlenreihe war damit das meist gehackte Passwort 2019. Es folgen 123456789 (7,7 Millionen Mal gehackt), qwerty (3,8 Millionen Mal gehackt) und password (3,6 Millionen Mal gehackt). Weitere häufig gehackte Passwörter sind abc123, 1111111 und sämtliche Zahlenreihen der Zahlen 1-10.

So erstellen Sie ein sicheres Passwort

Wer ein sicheres Passwort erstellen möchte, sollte einige grundlegende Dinge beachten. Dafür ist zunächst wichtig zu wissen, dass die Länge eines Passwortes einer der wichtigsten Faktoren für die Sicherheit ist.
Es ist ratsam, mindestens 10 Zeichen zu verwenden – je mehr Sie verwenden, desto sicherer wird Ihr Passwort. Achten Sie darauf, verschiedene Zeichen zu nutzen. Ideal ist eine Kombination aus Zahlen, Buchstaben und Sonderzeichen.
Diese sollten in einer zufälligen Reihenfolge verwendet werden. Dabei sollten nie zwei identische Zeichen aufeinander folgen. Bei den Buchstaben sollten Sie sowohl Groß- als auch Kleinbuchstaben nutzen. Wichtig ist, dass die Zeichen ohne ein logisches Muster angeordnet werden. Da Programme, die Passwörter hacken, auf Logik basieren, ist ein unlogisches Vorgehen der beste Weg diese auszutricksen.
Haben Sie ein sicheres Passwort erstellt, sollten Sie dieses genau einmal verwenden. Passwörter für mehrere Nutzerkonten oder Webseiten zu verwenden ist keine gute Idee. Denn wird das Passwort gehackt, haben Kriminelle gleich auf mehrere Konten von Ihnen Zugriff. Denken Sie daran, voreingestellte Passwörter immer zu ändern. Man weiß nie, wer Zugriff auf das Passwort hatte. Erstellen Sie ein neues Passwort, das Sie sich am besten merken – wer sich seine Passwörter notiert, riskiert dass sie in die falschen Hände geraten.

Leicht zu merkendes Passwort mit einer Passphrase erstellen

Sie sehen: Ein sicheres Passwort ist kompliziert und nicht so leicht zu merken. Das Passwort auf Zetteln zu notieren oder in Dokumenten zu speichern ist nicht sicher. Mit Hilfe einer Passphrase soll es Ihnen gelingen, ein sicheres Passwort zu erstellen, dass Sie sich sogar merken können.
Eine Passphrase ist ein Merksatz, auf dessen Grundlage Sie ein Passwort erstellen. Ein einfacher Merksatz ist nämlich deutlich einprägsamer als ein Passwort, das aus wilden Zahlen- und Zeichenkombinationen besteht.
Zunächst müssen Sie sich den Merksatz einfallen lassen. Er könnte beispielsweise so lauten:
Meine Schwester Christine isst gerne Rouladen, mein Vater Georg isst lieber Eintöpfe.
Nun bilden Sie aus den Anfangsbuchstaben das Passwort MSCigRmVGilE. Es wird nun mit Zahlen und Sonderzeichen verstärkt. Dafür können Sie beispielsweise das g durch eine 9 ersetzen und das i durch ein !.
Heraus kommt das Passwort MSC!9RmV9!lE. Es ist wirklich sicher und wenn Sie den Merksatz für sich behalten, sollte es ziemlich schwer zu knacken sein. Solche Passphrasen eignen sich vor allem gut für Menschen, die sich nur wenige Passwörter merken müssen.

No-Gos bei der Passworterstellung: Das sollten Sie vermeiden

No-Gos bei der Passwort Erstellung

Wenn Sie ein Passwort erstellen und sich an die oben genannten Kriterien halten, wird Ihr Passwort schon ziemlich sicher sein. Es gibt auch Dinge, die ein Passwort unsicher machen und die Sie folglich vermeiden sollten.
Sämtliche Zahlenreihen wie 12345, 34567 und jegliche Abwandlungen davon sind sehr unsicher und leicht zu hacken – selbst ohne Programme.
Das gilt auch für Buchstabenreihen wie abcdefg, yxcvbn und Klassiker wie qwerty.
Wortwiederholungen wie passwortpasswort oder hallohallo sind zu vermeiden. Selbst wenn sie durch Sonderzeichen ergänzt werden sind Passwörter wie !hallohallo! nicht sicher.
Geburtstage, der Name der Schwester oder die Lieblingsfarbe können von Hackern leicht durch Recherche ermittelt werden. Wer diese für sein Passwort nutzt, riskiert also auch, dass es gehackt wird.
Wichtig ist, dass Sie Ihre Passwörter niemals notieren. Klebezettel am Monitor oder gar eine Passwortliste schützen Ihre Passwörter nicht vor Diebstahl. Auch das Notieren in Word Dokumenten oder anderen Programmen, die nicht speziell für die Aufbewahrung von Passwörtern gedacht sind, sollten Sie unbedingt vermeiden.

Passwörter sicher aufbewahren mit einem Passwort Manager

Wenn Sie viele Passwörter brauchen, sollten Sie diese in einem Passwort Manager aufbewahren. Sie werden in einer speziell gesicherten Datenbank gespeichert und können nur mit einem Master Passwort oder einer zwei-Faktor-Authentifizierung abgerufen werden.
Wenn Sie all Ihre Passwörter in die Datenbank eingeben, brauchen sich anschließend keine Gedanken mehr machen, dass Sie ein Passwort vergessen oder einen Ihrer Passwortzettel verlieren.
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Lesen Sie auch unseren Artikel zum Passwort Manager Keepass.

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